Bericht Internationaler Gottesdienst
Am 12. März feierten wir um 11 Uhr in Mariendorf-Süd den ersten international ausgerichteten Gottes-dienst in Englisch mit deutscher Übersetzung.
Die ersten Christ*innen waren eine kulturell und sprachlich sehr gemischte Gruppe von Menschen. Paulus als einer der ersten Missionare war fest davon überzeugt, dass das Evangelium alle Menschen angeht und traditionelle Grenzen überwindet. So schreibt er den berühmten Satz:
Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.
Galaterbrief Kapitel 3, Vers 28
Das Ideal einer christlichen Gemeinde ist also eine heterogene Gemeinde, wo traditionelle Unterschiede keine Rolle spielen. Eine Möglichkeit, diesem Ideal näherzukommen, ist ein Gottesdienst, in dem versucht wird, verschiedene Hürden zu überwinden. Da wäre zum einen die Sprachbarriere. Denn in Berlin leben viele Menschen, die nicht oder noch nicht Deutsch sprechen, aber gerne in eine Kirche gehen möchten. Englisch ist die internationale Sprache und bietet m. E. zwar nicht für alle, aber für viele einen Zugang zum Gottesdienst.
Eine andere Hürde ist für viele Menschen die sehr voraussetzungsreiche deutsche Liturgie, die nicht nur Hinzugezogenen, sondern auch vielen in Deutschland Geborenen sehr fremd ist. In diesem Gottesdienst habe ich versucht, die Liturgie so zu gestalten, dass auch Menschen ohne Vorkenntnisse mitfeiern können, um weniger Fremdheitsgefühle aufkommen zu lassen.
Auch die Kinder haben sich musikalisch mit dem Lied „What A Beautiful Name“ beteiligt. Für die musikalische Gestaltung konnten wir die Sängerin Tayo Onutor gewinnen, begleitet von unserem Kantor Lars Lange am Klavier, sodass wir tolle Gospelmusik genießen durften!
Natürlich war auch die Kantorei von Ma-Süd dabei und im Kirchraum gab es so gut wie keine freien Stühle mehr. Weit über 120 Besucher waren nach Mariendorf gekommen, um bei diesem besonderen Gottesdienst da-bei zu sein. Den meisten merkte man an, dass sie das Englische ganz gut verstanden.
Zur Sicherheit gab es aber vor allem für die Predigt eine großartige Übersetzung von Anna. Vielen Dank dafür!
Eine Besonderheit erwartete die Kinder: Seit längerer Zeit gab es wieder ein Programm für Kinder während des Gottesdienstes. Dank Sabine Mückler und Anna Dahlke, die sich ehrenamtlich dafür gemeldet hatten, hatten die Kinder viel Spaß beim Basteln und Spielen. Wir hoffen sehr, dass weitere Termine folgen werden!
Ich bete, dass wir mit Gottes Hilfe unsere Türen, und damit meine ich auch unsere Herzenstüren, für einander öffnen, gemeinsam Gott preisen und Gott Dankbarkeit zeigen, dass er* uns so vielfältig erschaffen hat.
Übrigens:
Am 14. Mai feiern wir den nächsten international ausgerichteten mehrsprachigen Gottesdienst. Be there or be square.
Es grüßt Sie
Ihre Pfarrerin Marika David