Es ist ein feierlicher Moment, als unser Kita-Koch Alexander Hultzsch am 31. Mai seine Urkunde in den Händen hält. Nun ist es offiziell: Er hat alle vorgegebenen Ziele innerhalb des Projekts „Kantine Zukunft“ nicht nur erfüllt, sondern sie teilweise sogar übertroffen.
Applaus füllt den Gemeindesaal. Die Kollegen und Kolleginnen aus der Kita sind alle da, haben sie sich doch mit ihm und den Kindern tapfer durch Kohl- und Hülsenfrüchte gearbeitet.
Wie es dazu kam? Alles begann im August des letzten Jahres mit einer E-Mail.
Das Projekt „Kantine Zukunft“ unterstützt bei der nachhaltigen Transformation der Berliner Gemeinschaftsgastronomie. Es handelt sich um ein Projekt, das von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz gefördert wird.
Etwas kürzer formuliert: Essen in Kitas und Kantinen soll einfach, ehrlich und lecker sein bzw. werden!
Um dies zu erreichen, gab es ein umfangreiches Trainings- und Beratungsprogramm. Regelmäßiger Austausch, genaues Notieren der eingekauften Lebensmittel und Preise und die Teilnahme an Workshops gehörten ebenfalls dazu. Alexander Hultzsch bekam Amir Crnkic als Trainer an seine Seite und ihm wurde die Unterstützung durch die Gemeinde als Träger und von der Kitaleitung zugesichert!
Das Projekt wurde in Dienstbesprechungen den Kollegen und Kolleginnen und natürlich auch den Vertretern der Elternschaft vorgestellt. Eine neue Küchenmaschine zog ein und nahm die Arbeit auf, und Alex gestaltete das Lager um.
Nach einer ersten Bestandsaufnahme hinsichtlich des Speiseplans und der verwendeten Lebensmittel wurden von Alexander und Amir Änderungen des bestehenden Angebotes erarbeitet und getestet. Der Rahmen war vorgegeben. Es ging vor allem darum, unverarbeitete und pflanzliche Rohstoffe zu verwenden (Getreide, Hülsenfrüchte und Kartoffeln) und Fleisch, Fisch und Milchprodukte dagegen nur in Maßen.
Ganz wichtig dabei waren die Punkte Frische, Saisonalität und Regionalität. Was grade in der Nähe wächst und nicht teuer eingeflogen werden muss, kann frisch und einfach verarbeitet werden.
Für die Kitaküche bedeutete das:
weniger tierische Produkte,
mehr vegetarische Gerichte,
weniger bis keine Fertigprodukte.
Keine leichte Aufgabe, da es auch galt, ein bestimmtes Budget einzuhalten und einen Anteil von mindestens 60 % Bio zu erreichen. Der aufmerksame Gemeindebriefleser wird es inzwischen ahnen:
Alexander Hultzsch hat auch dies geschafft!
Die Erfassung aller Einkäufe in einem vorgegebenen Zeitraum machte deutlich, dass die Bedingungen wie z. B. mind. 60 % Bio-Anteil, max. 10 % hoch verarbeitete Fertigprodukte, mind. 60 % unverarbeitete Rohprodukte, mind. 60 % pflanzliche Produkte und mind. 60 % vegetarische Gerichte erfüllt wurden.
Der Bio-Anteil schnellte von anfänglichen 2 % auf 100 %. Dass das Budget nicht überschritten wurde, lag vor allem daran, dass der Kauf von Fertigprodukten mehr oder weniger wegfiel und alles in Eigenregie hergestellt wurde.
Nach der Verleihung zog das gesamte Team zum Fototermin in die Küche. Noch mit der Urkunde in der Hand beschrieb Alex begeistert, wie man Gyros aus Kichererbsen herstellt und wie man Tofu günstig selber macht.
Es ist offensichtlich: Sein Engagement ist ungebrochen und er weiß, dass sich die Arbeit gelohnt hat! Herzlichen Glückwunsch an Alex und sein Küchenteam! Wir sind stolz auf Euch!
