Monatsspruch November
Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.
2. Petrus 3,13
Einst, in einem fernen Land, in einem Dorf, wo jeder für sich selbst lebte, kannte niemand seine Nachbarn. Jeder kümmerte sich um sich selbst. Trotzdem sich dort niemand kannte, war der Hass und der Neid untereinander stark zu spüren. Es lag quasi in der Luft. Eine Familie in diesem grauenhaften Dorf fand diese Eigenarten schrecklich. Sie wollten ihre Mitmenschen besser kennenlernen, doch jeder Versuch scheiterte. Die Familie war darüber sehr traurig. Wenn sie jemanden grüßten, kam meist nur ein wütendes Knurren zurück. Im seltenen Fall, wenn jemand zurückgrüßte, merke man schon an der
Betonung, dass dieser sich nicht sonderlich für die grüßende Person interessierte. Eines Tages kam eine fürchterliche Dürre über das Dorf. Alle Pflanzen gingen ein und jede Familie versuchte, sich mit allen Mitteln über Wasser zu halten. Da es kaum noch Nahrung gab, fingen sie an, sich untereinander zu beklauen. Die beschriebene Familie fing an, einen in der Nähe fließenden Fluss zu suchen, von wo sie ein Graben zum Dorf buddelten. Tag für Tag gingen sie morgens aus dem Haus und kamen erst spätabends nachhause. Es war anstrengend, denn sie waren nur zu viert und sie mussten einen sehr langen Graben schaufeln, um die Pflanzen wieder zu bewässern, zu können. Doch diese anstrengende Arbeit nahmen sie entgegen, denn ihnen war das Überleben des Dorfes wichtig. Die anderen Dorfbewohner beobachteten sie und machten sich anfangs lustig und verspotteten sie. Eines Morgens als, die Familie losging, schloss sich eine weitere Familie an, die die Sinnhaftigkeit des Vorhabens verstanden, um zu helfen. Von Tag zu Tag wurden es immer mehr Helfer und sie schafften es immer schneller, eine Wasserversorgung für die Stadt zu erschaffen. Die Dorfbewohner waren auf einmal wie ausgetauscht. Sie erkannten die Wichtigkeit des Planes und darum kommunizierten sie nun miteinander. Man konnte beobachten, wie viel herzlicher sie plötzlich zueinander waren.
Als die Wasserversorgung für das Dorf nun endlich wieder hergestellt war, waren die Dorfbewohner viel friedlicher und freundlicher zueinander. Sie hatten sich gar alle ins Herz geschlossen. Schnell entschieden sie sich jemanden zu ihrem Bürgermeister zu machen, um in Krisen Situationen und schlechten Zeiten einen gemeinsamen Weg zu finden und Lösungsvorschläge zu finden. Dies wurde natürlich jemand aus der vorkämpfenden Familie. Das Dorf war von diesem Zeitpunkt an viel offener miteinander.
Finn O.